Denkanstöße

Ludwig Wittgenstein
Was ist dein Ziel in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zu zeigen.
 
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Wenn die Macht der Vereinigung aus dem Leben der Menschen verschwindet und die Gegensätze ihre
lebendige Beziehung und Wechselwirkung verlieren und Selbständigkeit gewinnen, entsteht das Bedürfnis der Philosophie.
 
Hans Georg Gadamer
Es gibt wohl keine andere Rechtfertigung des Philosophierens als durch den Verweis auf die
Tatsache, dass immer bereits philosophiert wird, wenn auch oft unter gegen den Anspruch der Metaphysik negativen Vorzeichen, z.B. dem der Skepsis, der Sprachkritik oder der Wissenschaftstheorie.
 
Oswald Spengler
Philosophie, die Liebe zur Weisheit, ist im tiefsten Grunde die Abwehr des Unbegreiflichen.
 
Ludwig Marcuse
Philosophieren ist eine Annäherung an eine Offenbarung, die nie stattfindet. Der Weg dahin ist voll von den scharfsinnigsten menschlichen Weisheiten.
 
Rahel Varnhagen
Wissen um unser Wissen ist Philosophie; Ergebenheit und Voraussetzung, wo wir zu wissen aufhören, Religion.
 
Heraklit
Eines nur ist das Weise, sich auf den Gedanken zu verstehen, welcher alles auf alle Weise zu steuern weiß.
 
Platon
Sokrates: Jemand einen Weisen zu nennen, Phaidros, scheint mir etwas Großes zu sein und einem Gott allein zu gebühren. Ihn aber einen Philosophen oder einen Freund der Weisheit zu nennen, das möchte wohl ihm selbst besser passen und würde schicklicher sein.
Phaidros: Auch würde es dem Brauch nicht widersprechen.
 
Aristoteles
Der Weise weiß nicht nur das, was aus den obersten Ausgangssätzen abgeleitet wird; er hat auch von diesen obersten Sätzen ein sicheres Wissen. So dürfen wir denn in der philosophischen Weisheit eine Verbindung von intuitivem Verstand und diskursiver Erkenntnis erblicken. Sie ist die Wissenschaft von den
erhabensten Seinsformen. Sie ist Wissenschaft sozusagen in Vollendung.
 
Karl Jaspers
Heute läßt sich von der Philosophie vielleicht in folgenden Formeln aussprechen: ihr Sinn sei: die Wirklichkeit im Ursprung erblicken - die Wirklichkeit ergreifen durch die Weise, wie ich denkend mit mir selbst umgehe, im inneren Handeln -
uns aufschließen für die Welt des Umgreifenden -
Kommunikation von Mensch zu Mensch durch jeden Sinn von Wahrheit in liebendem Kampfe wagen -
Vernunft noch vor dem Fremdesten und vor dem Versagenden geduldig und unablässig wach
erhalten. Philosophie ist das Konzentrierende, wodurch der Mensch er selber wird. indem er der Wirklichkeit
teilhaftig wird.
 
Hartmut von Hentig
Dass Philosophieren nützlich ist, wird niemand bezweifeln, der dem Wort einen hinreichend weiten Sinn gibt. Es bedeutet, Gespräche führen, um sich im Gespräch Klarheit über schwierige und bedeutende Dinge zu verschaffen - und nicht nur Information.
Philosophieren kann nur aufkommen, wo man Zeit hat und ein gewisses Zutrauen zu der Kraft und Funktion des Denkens. Unsere Schulen lehren uns die Bedeutung von Wissen, von Leistung und Lösungen, nicht aber die Freude an der Problematisierung. Hier werden nicht die hilfreichen Gewohnheiten geschaffen - die Gewohnheiten zu lesen, geordnet zu diskutieren,
wenn nötig zu schreiben. Das Fernsehen, statt Anlass zu sein, wird zum Ersatz dieser Tätigkeiten.
 
Karl R. Popper
Philosophen, genau wie andere Leute. können in ihrer Suche nach der Wahrheit alle Methoden wählen, die ihnen Erfolg zu versprechen scheinen. Es gibt keine Methode, die für die Philosophie charakteristisch oder wesentlich ist. (...) Ich bin aber bereit, zuzugeben, dass es etwas gibt, das man als die Methode der
Philosophie bezeichnen könnte. Sie ist aber keineswegs für die Philosophie allein charakteristisch; vielmehr ist sie die Methode aller rationalen Diskussion und daher ebenso die Methode der Naturwissenschaft wie die der Philosophie. Ich meine die Methode, die darin besteht, dass man ein Problem klar formuliert
und die verschiedenen Lösungsversuche kritisch untersucht.